
Dein Silber-Rosen-Dekoblog

Dein Silber-Rosen-Dekoblog
Was man im Herbst erleben kann, ist besonders für Kinder ein Abenteuer. Der Spaziergang durch die Wiese ist ein Fest für alle Sinne. Lassen Sie sich inspirieren zu Deko und Verarbeitungsmöglichkeiten von heimischem Obst, Beeren + Herbstfrüchten.

Der September endet mit ergiebigen Regenfällen. Nicht gerade das Wetter, das nach draußen lockt. Lassen Sie uns trotzdem an einem trockenen Nachmittag einen Gang durch die Obstbaumwiesen wagen. Und nehmen Sie Ihre Kinder und eine Tasche mit. Ich zeige ihnen, was Sie zusammen im Herbst erleben können.
Wenn die Luft feucht ist, nimmt man viel stärker den Geruch der Umgebung wahr. Frisch geschlagenes Holz duftet nach Harz und Baumsaft, die Wiese nach feuchter Erde. Da, wo viel Fallobst liegt, riecht man die Aromen von reifem und gärendem Obst. Das verrottende Laub unter den Bäumen riecht nach Kompost. Vom Flussufer oder See kommt ein frischer Duft nach Naturwasser. Wo kann man so eine Vielfalt sonst riechen. Machen Sie mit den Kindern ein Ratespiel. Immer wenn Sie einen neuen Geruch wahrnehmen, sollen die Kinder raten, was es ist.
Auslöser für die Herbstfärbung des Laubes sind die abnehmende Lichtmenge durch kürzer werdende Tage und niedrige Temperaturen. Dann beginnt die Pflanze, das Blattgrün zurück zu ziehen als Reserve. Sichtbar wird die unter dem Blattgrün befindliche Farbe. Zwischen Gelb und Dunkelrot verfärben sich viele Bäume und besonders schön zeigen sich dann die Weinranken. Sammeln Sie schöne farbige Blätter, die schon heruntergefallen sind. Die brauchen wir später als Dekoration. Können Ihre Kinder die einzelnen Blätter den Bäumen zuordnen?
Die meisten Früchte werden im Herbst reif und fallen zu Boden. Kastanien zum Beispiel. Sammeln Sie ein paar Kastanien. Die sind so glatt und haben eine wunderschöne schimmernde Maserung, wenn sie frisch sind. Die sind Handschmeichler in der Jackentasche und Herbstzierde in der Wohnung.
Die Beerensträucher schmücken sich jetzt mit farbigen Beeren. Auch hier dominiert die Farbe rot in allen Schattierungen. Auf diesem Ast einer Mehlbeere haben sich hellgraue Flechten angesiedelt. Nehmen Sie auch hier für die Deko ein paar Beeren mit.
Die reifen Walnüsse machen sich zum Absprung bereit. Wenn Sie welche finden, heben Sie die auf. Zuhause werden die Nüsse geknackt und mit den Schalen gebastelt. Doch Vorsicht, die schwarzgrünen Außenhüllen färben stark. Mit ihnen hat man früher Wolle dunkelbraun gefärbt. Auch das wäre ein Herbstexperiment, aber unbedingt mit Einweghandschuhen.
Auch die Tiere ernten mit. Eichhörnchen kommen jetzt und holen sich reife Walnüsse und auch Haselnüsse. Man kann im Herbst erleben, wie schlau die Krähen sind. Sie fliegen mit der Nuss im Schnabel fort und lassen die Nuss auf die Straße fallen. Dort zerbricht entweder die Schale oder ein Auto fährt sie kaputt. Dann kommt die Krähe zurück und pickt die Kerne auf.
Die reifen Äpfel leuchten jetzt in den schönsten Farben an den Bäumen. So ein stattlicher Baum braucht viele Jahrzehnte, bis er so viele Äpfel hervorbringen kann.
Machen Sie sich und den Kindern bewusst, wie reich wir sind. Wir sind eine Nation, die es sich leisten kann, das Obst unter den Feldbäumen verderben zu lassen. Das wäre bei unseren Großeltern noch unmöglich gewesen. Und in vielen Ländern würde man diese Ernte gerne einholen, bevor sie verfault.
Nehmen Sie sich von diesem Reichtum jeweils ein bis zwei gute Früchte mit, um die Vielfalt zu erleben. Ein Wurmloch ist kein Problem, das wird zuhause ausgeschnitten. Machen Sie aber keine Früchte von den Bäumen ab, denn das ist nicht erlaubt.
Zuhause werden die gesammelten Früchte gewaschen und abgetrocknet. Und dann werden sie in einer Obstschale angerichtet. Haben Ihre Kinder schon einmal ein Stilleben-Gemälde gesehen? Lassen Sie die Kinder die Früchte mal arrangieren nach klassischen Vorbildern, oder wie sie es am schönsten finden.
Hier wird deutlich, wie sehr sich heimisches Obst von gekauftem Übersee-Importen unterscheidet. Ein starker Duft von reifem Obst breitet sich aus. Die Äpfel haben unterschiedliche Farben und Formen und schmecken ganz unterschiedlich. Auch bei den Birnen gibt es Vielfalt. Manche sind ganz hart, daraus wurde früher Kompott eingekocht. Die ganz kleinen gelbgrünen Früchtchen rechts in der Schale sind auch Birnen. Wahrscheinlich eine Wildform, denn so kleine kann man nur zu Saft verarbeiten.
Doch die Pracht hält nicht lange. Fallobst hat Druckstellen und muss schnell verarbeitet werden. Damit die Kinder im Herbst erleben können, was man alles aus heimischem Obst machen kann, geht es jetzt ans Backen und Dörren. Äpfel und Birnen werden geviertelt und die Kerngehäuse und alles Braune und Wurmige ausgeschnitten. Die sauberen Spalten werden zu Kuchen verbacken.
Kochen Sie aus kleinen roten Äpfeln rosa Apfelmus. Ihre Kinder werden es lieben. Dazu kochen Sie die kleingeschnittenen Äpfel mit der Schale und ein bisschen Apfelsaft auf, bis die Apfelstückchen fast zerfallen. Dann alles mit dem Pürierstab fein pürieren und süßen nach Geschmack. Die heimischen Äpfel haben viel eigenes Pektin in der Schale, was dem Apfelmus Stand gibt.
Zum Trocknen empfiehlt sich die Verwendung eines Dörrgeräts. Dann geht das Trocknen von dünn geschnittenen Obstscheiben über Nacht. Das getrocknete Obst ist eine gesunde Leckerei und schmeckt noch süßer als frisch. Die Süße des Obstes konzentriert sich nämlich beim Trocknen.
Die mitgebrachten Hagebutten werden zu Tee oder Marmelade verarbeitet. Vorher Stiel und Blütenansatz abschneiden, halbieren und von den weißen Kernen und den juckenden Härchen befreien.
Und dann wird der Tisch gedeckt mit allen Leckereien. So eine Vielfalt werden Ihre Kinder selten im Herbst erleben. Die mitgebrachten bunten Blätter, Beeren, Nüsse und Kastanien werden als Kranz in der Tischmitte ausgelegt. Dort hinein stellen Sie die Schüsseln und Fußschalen mit Kuchen, gedörrtem Obst, Apfelmus und Nusskernen. Decken Sie mit schönen Servietten und Kerzen, denn es wird schon früh dämmerig. Jeder bekommt eine Tasse frischen Hagebuttentee. So können Sie gemeinsam die Gemütlichkeit im Herbst erleben.
Wir haben das früher regelmäßig im Herbst mit den Kindern gemacht. Das war unser „Eichhörnchen-Essen“, selbst gesammelte Früchte und Nüsse. Diesen Schatz an buntem Obst selbst zusammenzutragen ist das Schönste, was Kinder im Herbst erleben können.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei Ihrem persönlichen Spaziergang durch die Obstbaumwiesen.
Herzliche Grüße,
Ihre Johanna Gehrlein
Bezugsquellen-Links zur verwendeten Deko:
Oh ja, liebe Johanna, da weckst Du so viele herrliche Kindheits-Erinnerungen in mir 🙂 Diese herrlichen Spaziergänge mit all‘ den Entdeckungen und tollen Möglichkeiten zum Sammeln! Und ja, ich liebe Kastanien in der Jackentasche noch immer als Handschmeichler …
Heutzutage habe ich viel davon im garten. wahrscheinlich, weil mich als Kind all‘ diese Eindrücke, das moosig feuchte und die Blätter und Beeren so faszinierten. Leider ist es bei uns inzwischen so trocken, dass diese besonderen Waldmomente mit Pilzen und Moosen zwischen Farnen jetzt fehlen. Und mit der Nußernte klappt es ei uns auch nicht – trotz der 7 alten Haselsträucher, denn unsere Eichhörnchen sind viel schneller 😉 Allerdings bei meiner Haselpollen-Allergie sollen sie sie auch erne ernten. Denn von diesen Nüssen sollte ich auch lieber die Finger lassen …
Danke für all‘ die Bilder, die Du durch Deine Beschreibung hervorgerufen hast! Jetzt fehlt nur noch ein sonniger wärmerer Septembertag. Aber der soll ja bald noch kommen 🙂
Liebe Sonntagsgrüße schickt Silke
Liebe Silke, danke für deinen lieben Kommentar. Solche Kindheitserlebnisse habe ich auch. Und die Bilderbücher mit Illustrationen von Fritz Baumgarten mit den Wichteln im Wald taten ihr übriges, für mich Wald und Wiese zu verzaubern. Wie es im Wald aktuell bei uns aussieht, weiß ich gar nicht. Ich war lange nicht dort. Aber das steht für die nächsten Blogposts an, denn die Pilzsaison geht los. Pilze sammle und esse ich gerne. Walnüsse habe ich dieses Jahr extrem viele, aber winzig kleine. Dafür auch mit dünner Schale, das wird mir die Arbeit erleichtern. Eine Kastanie habe ich im Herbst immer in der Jackentasche. 😀 Hoffen wir, dass die sonnigen milden Tage nochmal zurückkommen, bevor der Winter los geht. Liebe Grüße, Johanna
Stimmt, Wichtel/Zwerge gehören auch dazu! Bei mir dürfen bald wieder die Märchenfiguren raus 🙂 Und wenn ich endlich mal auf Herbst umdekoriere, dann schaffe ich es hoffentlich endlich in diesem Jahr die Pilze von Cramers naturkundlichen Tafeln als Kopie zu rahmen. Ich liebe diese Zeichnungen von Pflanzen und Tieren und habe inzwischen fast alle dieser früheren Schulbücher gesammelt.
Bei uns macht sich die Trockenheit ganz stark an der Blutbuche im Nachbargarten bemerkbar: noch nie wehten die Bucheckern in solchen Massen bei uns bis ans Haus. Sie sind so leicht, dass sie nicht mehr einfach nur herabfallen – wahrscheinlich sind sie alle verkümmert bis taub 🙁
Aber trotzdem freue ich mich auf den Herbst mit all‘ seinen Gaben und Farben. Und bin schon ganz gespannt auf Deine nächsten Posts!
LG Silke
Der Herbst ist ja auch eine Zeit, wo man wieder mehr in der Wohnung lebt und deshalb wieder jahreszeitlich dekoriert. Auf deine Märchenfiguren bin ich gespannt. Gut, dass du die Cramerschen Tafeln erwähnst, das Werk habe ich von den Kräutern und Stauden. Hat damals ein Vermögen gekostet. Heute bekommt man das für einen Spottpreis. Da hatte ich auch schon welche als Fotohintergrund benutzt. Die sind bestimmt toll als Wandbild. Die Waldbäume biegen sich vor Früchten dieses Jahr. Aber wenn die Bucheckern taub sind, ist das natürlich schade für die Natur. All die Anstrengung umsonst. Ich denke, es ist wirklich die Trockenheit, auch bei den Mini-Walnüssen. Aber soviel kann man gar nicht gießen, wie ein Walnussbaum braucht. Der Herbst hat jetzt bis zum Advent so viele Themen, dass ich fast bisschen in Zeitnot bin. Es soll ja auch für die Leser vom Post bis zum Event noch eine Vorbereitungszeit bleiben. Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag. lg. Johanna
im Moment zeigt sich der Herbst leider von seiner usseligen Seite
aber ich hoffe doch noch auf ein paar sonnige Tage
sehr schön hast du das Herbstgefühl beschrieben
und er spricht ja wirklich alle Sinne an
liebe Grüße
Rosi
Liebe Rosi, das freut mich sehr, dass du meinen neuen Blog besuchst. Es ist wirklich ungemütlich geworden. Umso wichtiger ist es, zuhause für eine schöne gemütliche Atmosphäre zu sorgen. Liebe Grüße, Johanna